Fragen und Antworten zu Direktkrediten

Warum braucht MILA Direktkredite?

Damit MILA bald eröffnen kann
Mit dem Geld wird alles, was für die Eröffnung des Supermarkts notwendig ist, finanziert. Bis zu Eröffnung ist noch viel zu tun: Wir müssen unseren Standort baulich adaptieren. Danach erfolgt die Einrichtung mit Kühlsystemen, Regalen, Kassen und natürlich den Lebensmitteln selbst. Die Direktkredite helfen uns das vorzufinanzieren.

Bessere Konditionen als bei der Bank
Insbesondere im derzeitigen Zinsumfeld sind Bankkredite teuer. Derzeit belaufen sich die Zinsen für Bankkredite auf fast 7% pro Jahr. Je mehr Direktkredite MILA von Mitgliedern und Unterstützer*innen bekommt, desto weniger muss MILA von der Bank sich ausleihen. Trotzdem wird zur MILA Finanzierung neben den Direktkrediten auch ein Bankkredit nötig sein.

Verbesserung der MILA Eigenkapitalquote
Direktkredite haben für MILA den Vorteil, dass sie bei der Bilanzanalyse durch Kreditinstitute als wirtschaftliches Eigenkapital gewertet werden können. Damit verbessern Direktkredite die Eigenkapitalquote von MILA.

Welche Konditionen hat ein MILA Direktkredit?

Die Laufzeit des Darlehens beträgt mindestens ein Jahr. Anschließend gibt es eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Die jährliche Verzinsung beträgt bis zu 3% in Form von Einkaufsgutscheinen für den MILA Minimarkt bzw. nach Eröffnung für den MILA Mitmach-Supermarkt oder bis zu 2% jährliche Verzinsung in Form von Geld. Du entscheidest was dir lieber ist und in welcher Höhe du Zinsen haben möchtest. Die Berechnung der Zinsen erfolgt ab dem Stichtag der Einzahlung bis zum darauffolgenden 31.12. (Stichtag für den Abschluss des Darlehens) anteilsmäßig, danach jährlich zum 31.12.  Wegen dem mit der Direktkreditverwaltung verbunden administrativen Aufwands freuen wir uns auf Direktkredite ab einer Höhe von € 500. Der bisherige Durchschnitt der Direktkredite liegt bei rund € 3.000.

Woher soll das Geld kommen?

Die Mitglieder bringen Eigenkapital ein, in dem sie Genossenschaftsanteile zeichnen (davon € 168.000 bis Ende März 2025). Mit Geld von Mitgliedern und Unterstützer*innen wird das Eigenkapital durch Direktkredite (€ 800.000),  Crowdfunding und Förderungen aufgestockt. Die weiteren erforderlichen Mittel werden über Bankkredite aufgebracht (€ 200.000).

Wie viel Geld brauchen wir und wofür?

Der Kapitalbedarf der Genossenschaft beträgt insgesamt € 1.320.000. Für Renovierungsarbeiten sind € 450.000 eingeplant. Für die Ausstattungen des Supermarkts (€  52.000) und für Kühlung und Kühlregale (€ 295.000) wurden für alle Positionen Kostenschätzungen von Herstellern oder Händlern eingeholt, ebenso für das Warenwirtschaftssystem und die IT (Hardware, Kassen, Waagen, € 25.000). Die nach Vorarbeiten, Renovierungskosten und Ausstattung werden über 10 Jahre abgeschrieben. Die MILA Arbeitsgruppe Finanzen hat über 2 Jahre einen ausführlichen Businessplan erstellt, der von unserem Revisionsverband Rückenwind geprüft wurde, und laufend aktualisiert wird.

Ab wann verwenden wir das Geld?

Wenn wir Rechtssicherheit durch die Bescheide, Anbote für den Umbau im aktuellen Budgetplan vorliegen haben und wenn die Gesamtfinanzierung gesichert ist, erst dann unterschreiben wir die Aufträge für den Umbau.

Mit welchen Einnahmen rechnen wir nach der Eröffnung?

Zum Zeitpunkt der Eröffnung des Supermarkts wird die Genossenschaft über 1.250 Mitglieder haben. Die Kalkulation geht von 70% der Mitglieder als regelmäßig Einkaufende aus (Durchschnittseinkauf von € 135 netto pro Monat) und dass von diesen 36% Miteinkäufer*innen regelmäßig einkaufen (Durchschnittseinkauf € 40 netto pro Monat).

Im ersten vollen Geschäftsjahr 2026 rechnen wir mit einen Netto-Umsatz von € 2,2 Mio. Der Rohaufschlag über das gesamte Sortiment wird 30% betragen.

Wie sollen sich die Umsätze nach Eröffnung entwickeln?

Die nach der Eröffnung weiter anwachsende Mitgliederzahl ermöglicht ein Wachstum, mit dem Ende des 3. Geschäftsjares 2028 der Break Even erreicht wird.

Wurde der Businessplan geprüft?

Der Businessplan wurde vom MILA Team erstellt. Basis für den Businessplan waren die Erkenntnisse aus Recherchen bei Herstellern und Händlern von Kassen-, Kühl- und Regalsystemen sowie den realen Entwicklungen bei MILA und im Minimarkt-Geschäftsbetrieb. Wichtige Erkenntnisse kommen auch von unseren internationalen Vorbildern: dem kontinuierlichen Austausch mit deren Finanzteams und die Auseinandersetzung mit deren wirtschaftlichen Entwicklungen. Der Businessplan wurde vor der Genossenschaftsgründung von unserem Revisionsverband geprüft: „Der vorgelegte Businessplan ist sorgfältig recherchiert und ausgearbeitet und zeugt von der Sachkenntnis, die bei den ProponentInnen vorhanden ist.“

Hier den von Rückenwind geprüften Businessplan downloaden.  Auf Anfrage geben wir gerne Einblick in den aktuellen Businessplan. Schreibt uns an mitmachen@mila.wien.

Was sind die Risiken?

Bei einem Nachrangdarlehen handelt es sich um ein Darlehen, bei welchem der*die Darlehensgeber*in (eventuell du) akzeptiert, dass sie im Rang hinter die anderen Gläubiger tritt. Der*die Darlehensgeber*in akzeptiert, dass sie im Fall der Insolvenz der Darlehensnehmerin (MILA) sein Geld erst dann zurückbekommt, wenn davor alle anderen Gläubiger ihr Geld erhalten haben („Nachrangklausel“).

Bei qualifizierten Nachrangdarlehen muss die Darlehensnehmerin (MILA) trotz Fälligkeit bereits dann nicht zahlen, wenn sie durch die Zahlung in eine ernste finanzielle Krise geraten könnte. Der*die Darlehensgeber*in kann die Rückzahlung des Darlehens solange nicht verlangen, wie sie bei der Darlehensnehmerin eine Insolvenz auslösen könnte.

Der MILA Businessplan wurde über 2 Jahre kontinuierlich entwickelt und durch unseren Revisionsverband Rückenwind geprüft. MILA hat aktuell über 900 Mitglieder (Stand 01/2025) und es werden immer mehr. Bei einer Mitgliederanzahl von rund 1.250 bei der Eröffnung und einem weiteren moderaten Wachstum der Mitglieder sinkt das wirtschaftliche Risiko gemäß dem aktuellen Businessplan gegen Null.

Infoblatt und Eröffnungsbilanz

Um über das Projekt gut informiert zu sein, verlangt die FMA ab € 250.000 Direktkreditsumme ein Informationsblatt nach Alternativfinanzierungsgesetz. Diese kann hier abgerufen werden.

Darüber hinaus stellen wir hier die Eröffnungsbilanz zu Verfügung. Der Businessplan kann unter der Frage: „Wurde der Businessplan geprüft?“ heruntergeladen werden.

In welchen Etappen soll das Kapital aufgebracht werden?

Das gemeinsame Ziel der Direktkreditkampagne ist eine Summe von € 800.000 zu erreichen. Die Summe soll Ende März 2025 erreicht sein, damit die Gesamtfinanzierung gesichert ist, bevor Bauaufträge vergeben und der Bankkredit abgerufen wird.

Ab wann wird zurückgezahlt?

Die Tilgung der Kredite und Darlehen beginnt laut Plan bereits im 2. Geschäftsjahr. Diese wird aus den zusätzlichen Eigenmitteln neu dazukommender Genossenschaftsmitglieder finanziert und später auch durch die Überschüsse. Die Rückzahlung an die Bank soll nach dem 7. Geschäftsjahr bis 2032 vollkommen getilgt sein.

Was ist der MILA Direktkredit konkret?

Beim MILA Direktkredit handelt es sich um ein qualifiziert nachrangiges Darlehen.
Bei einem Nachrangdarlehen handelt es sich um ein Darlehen, bei welchem der*die Darlehensgeber*in (eventuell du) akzeptiert, dass sie im Rang hinter die anderen Gläubiger tritt. Der*die Darlehensgeber*in akzeptiert, dass sie im Fall der Insolvenz der Darlehensnehmerin (MILA) sein Geld erst dann zurückbekommt, wenn davor alle anderen Gläubiger ihr Geld erhalten haben („Nachrangklausel“). Bei qualifizierten Nachrangdarlehen muss die Darlehensnehmer (MILA) trotz Fälligkeit bereits dann nicht zahlen, wenn sie durch die Zahlung in eine ernste finanzielle Krise geraten könnte. Der/die Darlehensgeber/in kann die Rückzahlung des Darlehens solange nicht verlangen, wie sie bei der Darlehensnehmerin eine Insolvenz auslösen könnte. Mehr dazu auf der Seite der Finanzmarktaufsicht (FMA).

Steuerliche Betrachtung eines Direktkredits?

Für Lohnsteuerpflichtige gibt es einen Freibetrag von € 730 jährlich. Liegen die Einnahmen darüber, sind Zinsen aus dem Direktkredit entsprechend der Steuerveranlagung nach österr. Einkommenssteuergesetz zu versteuern (persönlicher Steuersatz des*der Darlehensgeber*in im Rahmen seiner*ihrer Veranlagung zur Einkommenssteuer). Die Freigrenze von 730€ würde aber erst mit einem sehr hohen Kredit von ca. 25.000€ überschritten werden.

Wie gebe ich MILA einen Direktkredit?

Die Abwicklung deines Direktkredits ist ganz einfach in drei Schritten. Alle diesbezüglichen Informationen findest du hier.