Am Freitag, den 7.3.2025 in der Früh begann in Feldkirch in Vorarlberg unser Käseabenteuer. Während David den reservierten Bus holte, freuten sich Annamaria, die die ganze Reise sorgfältig organisiert hatte, Akvile, Agnes, Andrea, Traude und Tobias schon auf die erste Sennerei.

Starten wollten wir mit der Sennerei Lingenau, wo uns ein freundliches Team rund um den Betriebsleiter Nilson Müller bereits erwartete. Wir bekamen „Schutzbekleidung“ und einen sehr interessanten Einblick in die Herstellung von Hart- und Schnittkäse. Natürlich durften wir im Anschluss die hier hergestellten Spezialitäten aus Rohmilch (Bergkäse und Emmentaler) auch verkosten.

Wir hatten zuvor von David Bewertungsbögen erhalten, in die wir unsere Eindrücke (u. a. Geschmack, Optik der verschiedenen Käsesorten) eintragen sollten. Wir hatten ja einen Auftrag: den perfekten Bergkäse und weitere Käsespezialitäten für den MILA Mitmach-Supermarkt zu finden!

Weiter ging es zur Sennerei Hittisau. Die Dorfsennerei, ähnlich wie in Lingenau, ist eine Genossenschaft, die auf traditionelle Art Bergkäse, Emmentaler und Butter herstellt. Der Hittisauer Bergkäse reift mindestens fünf Monate im hauseigenen Reifekeller. Nach einer Verkostung fuhren wir weiter, denn wir hatten uns für den ersten Tag viel vorgenommen.

Unsere nächste Station war der Käsladen Vögel in Schwarzenberg, wo wir Katharina Bertsch trafen, eine echte Käsespezialistin. In einem sehr hübschen historischen Gebäude führt sie eine Greißlerei mit einem Käsekeller. Katharina erklärte uns ausführlich die verschiedenen Käsesorten, die sie von traditionellen Sennereien und Alpen der Region bezieht. Wir verkosteten Bergkäse, Emmentaler und weitere Käsespezialitäten wie Räss- und Weinkäse.

Die Bergkäserei Schoppernau ist ebenfalls eine Genossenschaft, in der 22 lokale Bäuer*innen die Milch für die Käseerzeugung liefern. In einem interessanten Film haben wir viel über die Landwirtschaft der Region erfahren und dann Bergkäse unterschiedlicher Reifegrade verkostet.

Neben den größeren Sennereien gibt es Dorf-, Alp- und Hofsennereien. Die klein strukturierte Landwirtschaft im Bregenzerwald ist aufwendig und erfordert viel Handarbeit und Einsatz. Der Bergkäse aus Heumilch wird nach jahrhundertealter Tradition hergestellt, zum Teil noch auf Sennalpen. Dieser Alpkäse wird ausschließlich im Sommer handgeschöpft erzeugt. Jeder Alpkäse schmeckt anders – durch die unterschiedlichen Kräuter und Gräser, die die Kühe auf den verschiedenen Alpgebieten fressen.

Zum Abschluss des ersten Tages haben wir noch bei Käsemacher*innen Metzler in Egg vorbeigeschaut. In diesem Betrieb werden aus Kuh- und Ziegenmilch Käse und aus der Molke kosmetische Produkte hergestellt.

Wir übernachteten in Dornbirn und starteten auch am Samstag zeitig in der Früh. Wir freuten uns auf die nächste Station unserer Reise, den Biohof Hilkater Biokäse in Bizau. Wir wurden von Lucia Flatz begrüßt, der Schwester von Katharina Bertsch, die uns am Vortag in ihrem feinen Geschäft mit Käsespezialitäten verwöhnt hatte. Lucia hat als jüngste von fünf Schwestern mit ihrem Mann die Sennerei von ihren Eltern übernommen. Es ist eine der wenigen Sennereien, die im Bregenzerwald Biokäse herstellen. Die Milch der 18 hofeigenen Kühe wird zu elf verschiedenen Hart- und Schnittkäsen verarbeitet.

Weiter ging’s mit einem Besuch bei der Familie Bär in Andelsbuch. Dort hat Bernhard Bär mit seiner Frau Ramona den elterlichen Betrieb übernommen. Auf der eigenen Sennalpe wird im Sommer Alpkäse hergestellt – ein Biokäse, der ab Herbst in unterschiedlichen Reifegraden im Hofladen mit weiteren Produkten (Fleisch, Wurst, Eier, Joghurt, Butter, Gewürzmischungen) verkauft wird.

Die letzte Station unserer Reise war „gut gereift“ in Egg. Dort hat Melchior Simma einen Reifekeller, in dem er Käse verschiedener Sennereien pflegt und diese sowie weitere Käsespezialitäten an Bestellcommunities verkauft (Onlinehandel). Nachdem wir Berg- und Schnittkäse in verschiedenen Reifegraden verkostet hatten, sind wir zum Werkraum Bregenzerwald (ein Zusammenschluss regionaler Handwerksbetriebe) in Andelsbuch gefahren.

Melchior ist mit seinem Unternehmen Mitglied und hat uns dort auf eine Käsesuppe eingeladen. Es war der perfekte Abschluss unserer Käseexpedition! Wünsch Glück! (Gruß beim Betreten eines Käsekellers oder Stalls)

David kaufte in jeder besuchten Sennerei eine Auswahl an Alp-, Berg- und Schnittkäse. Denn am darauffolgenden Montag waren interessierte Mitglieder eingeladen, in der MILA Küche unsere Auswahl an Käseköstlichkeiten zu verkosten.